04.04.2011
Saisoneröffnung auf der Löffelstelz zieht 200 Besucher an – Wetter lässt keine Wünsche offen
MÜHLACKER-DÜRRMENZ. Sehr gut besucht ist der Saisonauftakt in der Burg Löffelstelz gewesen. Bei sommerlichem Wetter strömten am Sonntag mehr und mehr Gäste herbei, um sich im alten Burggemäuer umzusehen.
„Man sitzt da und träumt von den alten Zeiten als Burgfräulein, das ist eine schöne Vorstellung“, beschrieb Drita Metagaus Lomersheim,was sie beim Besuch der Burgruine Löffelstelz faszinierte. Entspannt ließ sie sich barfuß die wärmenden Strahlen der Frühlingssonne auf den Kopf scheinen und fühlte sich sichtlich gut aufgehoben. Wie die Lomersheimerin genossen rund 200 Besucher das sonnigeWetter in romantischem Ambiente. Schon eine halbe Stunde nach Eröffnung war der Burghof von 50 Interessierten bevölkert.
Bürgermeister als Fremdenführer
Die Burg Löffelstelz wurde um 1200 bis 1220 erbaut, nachdem die Vorgängerburg aus 1150 abgebrochen worden war. „Wir sind sehr geschichtsinteressiert und verfolgen die Geschichte der Burg seit der Sanierung“, war am Sonntag von Teresa und René Lothmann aus Lienzingen zu hören. Mit ihrem zweijährigen Sohn Liam schauten sie sich auch die beiden Gewölbekeller an, ebenso den überdachten Unterstand. Während der Burgsanierung von 2004 bis 2007 hatte der Geschichtslehrer mit einer Schulklasse aus Kleinglattbach überdies beim Scherbenputzen geholfen. Scherbenputzen müsse man sich wie früher die „Goldwäsche“ vorstellen, erklärte Mühlackers Bürgermeister Winfried Abicht in seiner Eigenschaft als Beisitzer des Verschönerungsvereins Mühlacker. Ausführlich beschrieb er den Besuchern, dass früher in der Burg sogar fünf Wohnhäuser gestanden hätten, was man noch an den Umrissen in der Burgmauer erkenne.
Neben Abicht sorgten vom Verschönerungsverein der Vorsitzende Albrecht Münzmay, Ewald Scheytt, Mühlackers Stadtbaumeister Armin Dauner und Thomas Hertzke dafür, dass es den Besuchern an Informationen rund um die Geschichte der Burg nicht mangelte. Erstmals gab es bei der Saisoneröffnung auch kostenlose Getränke. Auf Tafeln waren überdies die Geschichte der Burg, die Sanierung und die Scherbenfunde nachzulesen und auf Bildern zu bestaunen.
„Wir haben in der Pforzheimer Zeitung gelesen, dass die Burg ab heute zu besichtigen ist“, sagten Bianca und Robert Stiel aus Öschelbronn. Für ihre Kinder Amelie und Yannick sei es toll, die frühere Zeit nachempfinden zu können. Begeistert vom Burgambiente waren auch Jana Dressel aus Pinache und Jeremy Zinn aus Niefern. Als sie einmal abends an der Burganlage vorbeigeschlendert seien, hätte es sie schon sehr interessiert, wie es wohl innen aussieht, berichteten sie. „Ich bin ganz erstaunt, was hier zwischenzeitlich alles geleistet wurde“, sagte Rosemarie Knapp-Svoboda aus Dürrmenz. Sie besuchte schon öfter Konzerte in derBurg.
In einem Gewölbekeller war es angenehm kühl, weil über einen Felsspalt bei Regen das Wasser eindringt und im Boden gespeichert wird. Der Keller war von der Berufsschule Mühlacker saniert worden. Die Burgruine ist künftig immer sonntags ab 14 Uhr geöffnet.
Pforzheimer Zeitung vom 4.4.2011, Text und Foto: Ilona Prokoph