Junger Verein ist bereits 118 Jahre alt

18.06.2010

Es ist ein Kuriosum: Zwar gibt es den Verschönerungsverein Mühlacker bereits seit 118 Jahren, seit Mittwoch aber ist er dennoch der vorläufig jüngste Verein der Senderstadt.

Gratulation zum 25-Jährigen: Oberbürgermeister Frank Schneider (li.) und Schriftführer Ewald Scheytt (re.) würdigen die Verdienste von Albrecht Münzmay.
Gratulation zum 25-Jährigen: Oberbürgermeister Frank Schneider (li.) und Schriftführer Ewald Scheytt (re.) würdigen die Verdienste von Albrecht Münzmay.

Mühlacker Verschönerungsverein erst nach Gründungsversammlung offiziell eingetragen

MÜHLACKER. Es ist ein Kuriosum: Zwar gibt es den Verschönerungsverein Mühlacker bereits seit 118 Jahren, seit Mittwoch aber ist er dennoch der vorläufig jüngste Verein der Senderstadt. Denn erst nach der nun abgehaltenen Gründungsversammlung wird er offiziell als Verein eingetragen. Aber egal, ob rechtsfähiger Verein oder nicht: Albrecht Münzmay leitet die Geschicke seit 25 Jahren. Dafür überreichten ihm die Mitglieder nicht nur eine Ehrenurkunde. Sie sparten auch nicht mit Lob. „Sie können stolz sein, was Sie in Ihrer Amtszeit geleistet haben“, würdigte Schriftführer Ewald Scheytt Münzmays Verdienste in einem Rückblick. Unter seiner Führung hatte der Verschönerungsverein nicht nur unter anderem die Anschaffung der Brunnenanlagen in Enzberg, Lomersheim und Sengach finanziell gefördert, auch am Projekt Stolpersteine beteiligt sich der Verein.

Auf Anregung der Mitglieder wurden die Frühlingsblumen an den Ortseingängen gepflanzt. Das größte Projekt stellten der Erhalt, die Sanierung und Renovierung der Burg Löffelstelz und der Burganlagen dar. Auch der Ostereiermarkt sei jahrelang vom Verschönerungsverein organisiert worden, wie Scheytt mitteilte.

Der Ideenreichtum von Albrecht Münzmay sei auch in Zukunft gefragt, betonte Oberbürgermeister Frank Schneider bei der Versammlung. Davon lebe eine Stadt wie Mühlacker.

Münzmay selbst indes kann auf bewährte Mitstreiter zählen. Er gratulierte seinerseits Schriftführer Scheytt für seine ebenfalls 25-jährige Tätigkeit. Seit 22 Jahren wirkt Kassierer Gerhard Maresch aktiv im Verein mit.

Maresch und Scheytt wurden bei den Wahlen ebenso wie der gesamte Vorstand in ihrem Amt bestätigt. Für weitere drei Jahre wurde somit der Vorsitzende Münzmay gewählt, ebenso der Bausachverständige Bürgermeister Winfried Abicht. Das Quartett wird, wie in der ebenfalls offiziell verabschiedeten Satzung festgelegt, durch vier Beisitzer ergänzt. Die Aufgabe übernahmen neben Bauamtsleiter Armin Dauner Sabine Maier, Johanna Maier und Thomas Hertzke. Kassenprüfer sind Ellen de Witte und Gottfried Kautter. Die Mitgliedsbeiträge wurden mit jährlich 15 Euro für eine Einzelperson und 25 Euro für Ehepaare und Firmen bewusst niedrig gehalten, denn auch weiterhin sollen vor allem die steuerlich abzugsfähigen Spenden fließen. Mit ihnen hat der Verein in der Vergangenheit seine Projekte finanziert.

Für die offizielle Eintragung in das Vereinsregister hatten sich die Mitglieder im März bei ihrer Jahreshauptversammlung ausgesprochen, um den Verein zukünftig auf eine breitere Basis zu stellen. Bereits in den vergangenen Wochen waren die bisherigen Förderer mit einem Werbebrief angeschrieben worden, sodass der Verein bei seiner Gründungsversammlung auf bereits 43 Mitglieder zählen konnte. Unter ihnen befindet sich auch die Stadt Mühlacker.

Geht es nach Schriftführer Scheytt, dann soll diese Zahl bald auf 100 anwachsen. Dafür will er kräftig die Werbetrommel rühren. Geplant sind nicht nur weitere Werbebriefe. Vor allem der Internetauftritt des Vereins soll AnlaufsteIle für Interessierte werden und mit vielen Informationen zum Beitritt beziehungsweise zur Spende animieren, zumal der Verschönerungsverein bei der geplanten kleinen Gartenschau mit Aktionen dabei sein will. So soll unter anderem eine Projektgruppe mit Schülern unterstützt werden, damit auch der Kontakt mit der Jugend in Zukunft deutlich intensiviert wird.

Mühlacker Tagblatt vom 18.06.2010, Text u. Foto: Ulrike Stahlfeld